MOTOROEL .. der Saft, der das Katanaherz am Leben hält

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Motorradmotoren stellen andere Ansprüche an den Schmierstoff als der Automotor. Durch die höhere Literleistung und der höheren Drehzahl des Motors bestehen bereits andere Anforderungen an das Öl. So verlangen die höheren Kolbengeschwindigkeiten nach einer erhöhten Scherstabilität. Zudem ist bei den meisten Motorrädern mit dem gleichen Öl auch Getriebe und Kupplung in einem Ölkreislauf versorgt. Das Öl unterliegt somit speziell im Getriebe einer höheren Druckbelastung. Die Ölbadkupplung benötigt einen bestimmten Reibwert, der bei vielen Autoölen durch Additive verringert wird. Bei luftgekühlten Motorrädern ist das Motoröl zusätzlich im Temperaturmanagement gefordert. Weitere Aspekte sind Schaumbildung, Antikorrosion, Dichtungsverträglichkeit, Schaltbarkeit des Getriebes um nur einige weitere Optionen zu erwähnen. Daher gibt es spezielles Motoröl für Motorräder, welches mit speziellen Additiven auf diese Anforderungen eingeht. Dennoch behauptet ein Grossteil der Motorradfahrer oder auch Händler, dass ein spezielles Motorradöl für Motorräder eigentlich nicht erforderlich sei.

Im Gegensatz zu den Einbereichsmotorölen decken die mittlerweile überwiegend verwendeten Mehrbereichsöle einen größeren Einsatzbereich ab. Hier steht in erster Linie die Viskosität im Vordergrund. Hiermit wird die Zähflüssigkeit einer Flüssigkeit beschrieben, die ihrer Verformung Widerstand bietet. Mit zunehmender Temperatur wird eine Flüssigkeit dünnflüssiger und leistet der Verformung weniger Widerstand. Im Einsatz im Motor muss das Öl im kalten Zustand dünnflüssig genug sein, um sich schnell im Motor zu verteilen. Auf der anderen Seite muss es beim heißen Motor noch zäh genug sein, damit der Schmierfilm nicht abreißt. Der SAE-Wert (z.B. 10W-40) gibt an, bei welchen Außentemperaturen ein Öl eingesetzt werden kann. Je niedriger der erste Wert, umso niedriger kann die Außentemperatur sein. Der zweite Wert trifft eine Aussage über die Höchsttemperatur. Besonders bei Ölen mit einem niedrigen zweiten Wert (30) ist Vorsicht geboten. Hier sind die Freigaben der Motorenhersteller zu beachten. Die API-Angabe entspricht einer Normung von Qualitätsklassen. Das S steht für Ottomotor, der zweite Buchstabe definiert die Qualität. Je höher der zweite Buchstabe, je Höher ist die Qualität (Minimum SE ist zu wählen).

Grundsätzlich ist zwischen mineralischen, teilsynthetischen und vollsynthetischen Motorölen zu unterscheiden. Synthetiköle sind von der Temperatur belastbarer, altern weniger und halten den Motor sauberer. Dafür bereiten sie beispielsweise bei Nasskupplungen manchmal Probleme und lösen bei älteren Motoren abgelagerte Bestandteile im Motor. Zum Einfahren eines neuen Motors sollte idealerweise Mineralöl verwendet werden, damit sich die einzelnen Motorenteile einarbeiten können.

Ein Motoröl arbeitet generell erst bei einer gewissen Betriebstemperatur entsprechend seiner Bestimmung. Aus diesem Grund soll der Motor unabhängig vom gewählten Öl warmgefahren werden und das Öl auf eine Mindestbetriebstemperatur von 50° C gebracht werden. Faustregel: 5 km Halbgas.

siehe auch:
>>> http://de.wikipedia.org/w/index.php?tit ... d=77508099
>>> http://www.motorradonline.de/de/lexikon ... hema/41368

[katana1135]

Hier mal eine nicht vollständige Liste mit verschiedenen Motorölen. Vielleicht kann ja der eine oder andere die Erfahrung oder Meinung zum richtigen oder falschen Öl posten ...


Castrol Power 1 Grand Prix 4T 10W-40
Liqui Moli Racing 4T 10W-40 teilsynthetisch
Liqui Moli Racing 4 T 20W-50 mineralisch
Motul 7100 SAE 10W-40 MA2
Motul 5100 4T 10W-30 teilsynthetisch
Motul 5100 4T 10W-40 teilsynthetisch
Motul 5100 4T 10W-50 teilsynthetisch
Motul 5100 4T 15W-50 teilsynthetisch
Motul 5100 4T 20W-50 mineralisch
Polo Multigrade 15W-40
Ravenol Motobike 4T Ester 10W-30 teilsynthetisch
Ravenol Motobike 4T Ester 10W-40 teilsynthetisch
Ravenol Motobike 4T Ester 15W-40 mineralisch
Ravenol Motobike 4T Ester 15W-50 teilsynthetisch
Ravenol Motobike 4T Ester 20W-40 mineralisch
Ravenol Motobike 4T Ester 20W-50 mineralisch
Shell Advance SX4 10W-40
Shell Advance VSX 10W-40
Viscoil 10W-40
Viscoil Teilsynthetisch 10W-40 teilsynthetisch

Zu beachten: Bei einigen Ölen (insbesondere bei den teilsynthetischen) wird die optimale Eigenschaft der Schmierstoffe gewährleistet, wenn sie in einem unvermischten Zustand verwendet werden.


Vollsythetisches Motorenöl
Castrol Power 1 Racing 4T 10W-50
Liqui Moli Racing Synth 4 T 10W-50
Liqui Moli Racing Synth 4 T 10W-60
Motul 7100 10W-30
Motul 7100 10W-40
Motul 7100 20W-50
Motul 7100 10W-60
Shell Advance Ultra 4 10W-40
Shell Advance Ultra 4 15W-50
Synthoil 5W-50
Ravenol Motobike 4T Ester 5W-30
Ravenol Motobike 4T Ester 5W-40
Ravenol Motobike 4T Ester 10W-50
Ravenol Motobike 4T Ester 10W-60

Sonstige
Castrol B 353 4-Takt (Rizinusbasis)
Castrol R 40 (Rizinusbasis)
High Performer 10W-40
Mobil 1 Racing 4 T 15W-50
Motul 300 V 4T Factory Line 10W-40 (Doppel-Ester-Technologie)
Motul 300 V 4T Factory Line 15W-50 (Doppel-Ester-Technologie)

Motorenöl für grossvolumige Boxer- und V-Motoren
Castrol Power 1 Twin 4 T 20W-50
Motorenöl für ältere Motorradmotoren, speziell auch für Harley Davidson
Liqui Moli HD-Classic SAE 50


Grundsätzlich hat mich die Kampagne von Liqui Moli überzeugt, dass sie vorrangig eine Produktion in Deutschland anstrebt und somit die Arbeitsplätze in Deutschland sichert. Diese Kampagne unter dem Motto „Made in Germany“ oder „Du bist Deutschland“ finde ich persönlich sehr gut und bin bestrebt dieses zu unterstützen. Daher liegt meine erste Wahl derzeitig bei Produkten dieses Unternehmens. Es gibt allerdings auch andere Hersteller, die Wert darauf legen in Deutschland zu produzieren. Z.B. Fuchs-Europe.de (Danke an Pedda für den Hinweis)

Jeder kann etwas für sich und sein Land tun - dieses hat weniger etwas mit Nationalstolz zu tun, sondern eher mit einem verantwortlichen Bewusstsein gegenüber der gesellschaftlichen Verknüpfungen Idea

Das heißt ja nicht, dass ich gleich eine BMW fahre oder meine Krawalltüte abschraube. Man kann schließlich auch im Kleinen anfangen ohne auf den Spass zu verzichten Wink

[katana1135]

Somit weiter mit der Liste:

Fuchs Comp 4 SAE 10W-40
Fuchs Comp 4 SAE 15W-50
Fuchs Comp 4 SAE 20W-50

Fuchs PRO R SAE 0W-20 vollsynthetisch
Fuchs PRO 4 PLUS SAE 5W-40
Fuchs PRO 4 PLUS SAE 10W-50
Fuchs PRO 4 SAE 10W-40 vollsynthetisch
Fuchs PRO 4 SAE 15W-50 vollsynthetisch

Bei den nicht ausgewiesenen Ölen gehe ich mal davon aus, dass es teilsynthetische Motorenoele sind. Bei den PRO-Ölen für den Rennsport ist vermerkt, dass es mit Additiven zur Reibungsminderung versehen ist. Daher könnte es dort möglicherweise zu Problemen mit der Ölbadkupplung kommen. Hat damit jemand schon Erfahrung gemacht?

http://www.fuchs-silkolene.de/ride.html

[katana1135]

Hier mal ein Oel aus der Schweiz:

Motorex Top Speed 4 T 10W/40

Grundsätzlich sollte der Konsum schon etwas bewusster gewählt werden. Bei gleichem Preis oder auch etwas teurer fällt meine Wahl eher auf deutsche Produkte. Sollte sich in der heutigen Zeit zunehmend in der Denke festsetzen Wink Geiz ist geil ist mittlerweile out Wink

Die neuen Materialien müssen nicht automatisch besser sein. Durch den neuen Sprit gibt es z.B. Probleme mit dem Tank. Die alte Regel "mit vollem Tank" überwintern gilt da nicht mehr. Umsonst werden die Teile in der letzten Zeit nicht so häufig entrostet. Siehe Beiträge in diesem Forum.